“Wandern gegen die Angst”

Erscheint in Christ in der Gegenwart (Verlag Herder) 1/2014 in der Bildbeilage

Wandern gegen die Angst
Martin Kämpchen

Nach der spontanen Zusage hatte ich nach Anlässen gesucht, dem Trek auszuweichen. Meine Reisegefährten, ein Aachener Ehepaar, hatte ich auf einem Trek kennengelernt, nämlich auf dem Weg zum Berg Kailash in Tibet. Die Schwierigkeiten dieser Reise hatten uns verbunden; damals mußte man zusammenhalten, um durchzukommen. Zwölf Jahre später wollten wir uns die Gefahren einer schwierigen Wanderschaft nicht mehr zumuten. Der Trek in der Mitte Nepals führte vier Tage lang den Budhi-Gandaki-Fluß aufwärts in die Richtung des Manaslu, zweigte dann nach Osten ab durch das Tal des Siyar-Flusses und weiter hinauf ins Tsum-Tal. Er wurde uns als leicht beschrieben.
Er war alles andere. Er forderte meine gesammelten körperlichen und geistigen Kräfte heraus. Ahnte ich es? Man ist gewohnt, daß sich alles planen, ausrechnen und durch Informationen aus dem Internet sozusagen im Voraus erfahren läßt. Diesmal schien mir die Wanderschaft ins Unbekannte zu führen, dessen Zumutungen ich nicht einschätzen konnte. Es gab aber keine äußeren Gründe, die überzeugend gewesen wären, um abzusagen: keine bedrohlichen Wettervorhersagen oder Nachrichten über Erdrutsche, keine Bedenken der Freunde. Ich wollte nicht feige sein. Mir war bewußt, daß eine Absage mein Selbstvertrauen so sehr schwächen würde, daß die Wirkung lang spürbar geblieben wäre. Ich hatte Ja gesagt; Zusagen habe ich stets gehalten. Ich konnte, trotz meiner Angst, dem Trek nicht ausweichen.
Wir fuhren von Kathmandu in einem Kleinbus bis nach Arughat Bazar, einer Kleinstadt nordwestlich der Hauptstadt. Hinten lagen Körbe mit Proviant, die Küchenutelsilien, die Zelte, der Falttisch und drei Faltstühle. Das Küchenpersonal und zwei Bergführer (Guides) kamen mit. Die ersten drei Stunden über eine vielbefahrene, gut ausgebaute Straße, dann weitere drei über Feldwege, die teilweise so löchrig, steinig, holprig waren, daß der Fahrer zum Künstler am Lenkrad wurde. Arughat war ein häßlicher Outpost der Zivilisation, wie wucherndes Unkraut waren die Straßenzüge zusammengewachsen, Verkaufsbuden boten lieblos Kram an, Unrat am Weg.
Weg von hier! Wir schulterten unsere Rucksäcke und machten uns auf. Der Koch und seine drei Küchenjungen, die zwei Kerosinkocher und alles Küchengerät trugen, überholten uns bald. Die Träger, die in Arughat angeheuert worden waren, folgten mit Zelten, unseren drei Säcken mit Kleidung und Ausrüstung sowie dem gesamten Proviant für zwei Wochen. Das Gewicht der geflochtenen Kiepen lastete auf einem breiten Stirnband. Rund dreißig Kilo hebt ein Träger auf seinen Rücken. Außer dem Küchenpersonal und den beiden Führern waren zehn Träger für uns drei Personen unterwegs. Auf dem Rückweg, als die Vorräte schwanden, reduzierte sich die Zahl auf sechs. Neben unseren drei Zelten zum Übernachten schlugen die Führer ein Küchenzelt, ein Zelt, in dem wir abends aßen und uns aufhielten, und ein kleines Toilettenzelt auf.
Niemand von uns hatte mit diesem Aufwand gerechnet. Ich fühlte mich beschämt. Eine solche Karawane war offensichtlich notwendig, um uns Europäer sicher und ausreichend versorgt durch die Berge voranzubringen. Jüngere und routinierte Bergwanderer mochten ihre Zelte auf dem Rücken tragen oder in den kärglichen Gasthäusern am Weg essen und in deren engen Schlafsälen übernachten. Unsere Route sollte jedoch bald einsamer werden und wäre dann ohne Zelte und Küche nicht zu bewältigen gewesen.
Ich hatte den Trek als eine Herausforderung an meinen Mut angetreten, dem Unbekannten nicht auszuweichen. Die menschliche Szenerie, die um uns aufgebaut wurde, erschien mir mit dieser Herausforderung unvereinbar. So viel von der „Zivilisation“, an die wir gewohnt waren, wie möglich sollte uns umgeben, damit wir dieses Unbekannte auf ein Mindestmaß reduzierten und die körperliche Anstrengung bewältigten. Das betraf auch unsere Ausrüstung: zwei Stöcke, Sonnencreme, sonnenresistente Kleidung, Sonnenhut, Sonnenbrille, drei Hemden, zwei Trekkinghosen, lange Unterhose und warmer Anorak und Wollmütze gegen die Kälte, Regenjacke und Regenhose, zwei Paar Schuhe, Sandalen.
Die ersten Stunden führten uns über einen Weg, den auch Jeeps und Motorräder noch schafften. Ab dem zweiten Tag wurde der Weg eng, steinig, stieg steil aufwärts, fiel steil abwärts, wand sich über Steinbrocken, auf die ich mich mit den Stöcken hinaufwuchtete, von denen ich zu den nächsten Steinen hinabsprang, bemüht, nicht zu rutschen, zu straucheln oder zu fallen. Über wildes Gestein, über geriffelte Felsen hinauf oder hinunter; über Geröll, durch Rinnsale und von Stein zu Stein balancierend über flache, aber reißende Bachläufe; der schmale Weg oft am Rand eines Abgrunds von zig Metern zur einen und einer grandios aufragenden Bergwand zur anderen Seite… Mit den Stöcken die Tritte abstützen, auffangen, ausbalacieren! Die Füße Schritt für Schritt mit Bedacht setzen, so daß sie nicht umknicken, nicht zum Stolpern führen, die Knie nicht mehr als notwendig belasten! Sechs Tage lang wanderten wir zwischen vier und sieben Stunden von 600 bis 3300 Höhenmetern hinauf, doch mit ständigem Rauf und Runter, mal steiler, mal flacher hinauf und hinab, mal unterbrochen von einer Strecke durch Wiesen und Haine und an winzigen Dörfern vorbei, mal durch Schlamm, mal über Felder. Der Atem wurde schwer, wenn ich zu lang aufstieg. Stehen bleiben, bis ich nicht mehr keuchte, dann weiter hoch!
Dagegen die Leichtigkeit, mit der unser nepalesisches Team den Trek bewältigte: Keiner benutzte Stöcke, unsere zwei Führer trugen feste Schuhe, die anderen Sandalen, keiner, auch die gegenüber den Trägern besser ausgestatteten Führer, besaß mehr als zwei T-Shirts oder Hemden und eine warme Jacke und Mütze, nichts gegen Regen, nichts gegen die Sonne. Sie liefen, nein: hüpften über die Steine und Felsen hinab und hinauf,

felsen-225x300beinahe ohne hinzuschauen. Ihre Füße fanden überall Halt, und sie kamen kein einziges Mal außer Atem, auch nicht in den höheren Regionen. Während ich maßlos schwitzte und alle paar Minuten anhalten mußte, um mein Gesicht zu trocknen, weil die Schweißtropfen in die Augen rannen, habe ich auf dem Gesicht jenes Bergführers, Madan, der stets einen Schritt hinter mir herging, keine Tropfen entdeckt. Leichtfüßig lief er hinter mir her, stimmte immer wieder, auch während wir gefährliche Steinformationen überquerten, ein Lied an; geriet nie aus dem Gleichgewicht oder in Gefahr zu stolpern. Die Träger schleppten ihre Lasten über dieselben Wege rauf und runter. Sie gingen schneller als ich, rasteten jedoch häufiger, vor allem in den Schnapsbuden am Weg. Auch wenn sie schwankten, verfehlten sie keinen Tritt.

Was tun wir Europäer in dieser Region? fragte ich mich. Ist es gerechtfertigt, in Gebiete einzudringen, für deren Lebensbedingungen wir von der Natur nicht ausgestattet sind, Bedingungen, die aber die Einheimischen mit Elan erfüllen? In den zwei Wochen fühlte ich mich als Eindringling. Während wir in die Höhe stiegen, beobachtete ich den Wechsel der Vegetation. Unten wuchsen Bananenstauden und auf Terrassen der frischgrüne Reis, oben breiteten sich Nadelhölzer aus und Hirse reifte auf den Feldern. Was gibt mir die Berechtigung, dachte ich, unterstützt von sämtlichen Hilfsmitteln der Technik und des Kommerzes, ein Fortkommen in diesen Bergen zu erzwingen – eine Bananenstaude in der Höhe zu sein?
Wurden wir von der Dorfbevölkerung als Eindringlinge empfunden? Die Nepalesen sind von Natur freundlich und heißen uns fremde Menschen willkommen. Gewiß, wir bringen Geld mit, geben Arbeit und bescheidenen Wohlstand, der Tourismus ist Anlaß für infrastrukturelle Entwicklungen. Auf dem ersten Wegstück entlang der Budhi Gandaki kamen uns täglich etwa zehn bis fünfzehn Gruppen von ausländischen Trekkern entgegen, auch einige Einzelwanderer, die ihr Gepäck selbst trugen und mit nur einer Begleitperson vorbeizogen. Darunter waren vorwiegend junge Menschen, allerdings auch erstaunlich viele Pensionäre. Ihnen sah man oft die Anstrengung an, viele überforderten sich. Die Nepalesen besaßen alle ihre klar definierten Rollen als Führer, Träger, Köche, als Wirte und Gastgeber in den kleinen Hotels. Für sie waren wir keine Eindringlinge. Wenn ich in die Gesichter der Kinder schaute, kamen unterschiedliche Antworten. In denen der kleineren war Reserve, manchmal Argwohn, Neugier gemischt mit Abwehr zu erkennen. Die älteren Kinder kamen schnurstraks auf uns zu, um zu betteln. Luftballons, Kugelschreiber und Bonbons waren die beliebtesten Forderungen. Sie gafften, während die Führer unsere Zelte aufbauten, sie strichen um uns herum, wurden manchmal lästig. Unwillkürlich achteten wir auf unser Gepäck, wenn sie in der Umgebung waren. Vom Trekking-Tourismus wurden sie deutlich verbogen. Keine Familie, auch nicht eine sehr arme, möchte ihre Kinder zu Bettlern erniedrigen.
Auf der zweiten Wegstrecke entlang des Siyar-Flusses wurde der Tourismus geringer; die Angebote in den spärlich gestreuten Dörfern an Wanderer blieben beinahe aus. Dort wohnten Tibeter, die Dörfer sahen arm aus, die Kinder geradezu verwahrlost. Wir gingen an langen Mani-Wänden entlang, das sind aufgehäufte Steine, die in tibetischer Schrift mit dem heiligen Mantra „Om mani padme hum“ verziert sind. Dieser schwer deutbare Mantra bezieht sich auf den Kreislauf von Entstehen und Erlöschen der Welt, aus dem sich die Menschen befreien wollen. Jede Wand umkreisten wir wie die Tibeter im Uhrzeigersinn. In jedem Dorf stand eine Gompa, ein Tempel zu Ehren Buddhas, den wir in der Regel besuchen durften.

Den Trek als eine geistige Herausforderung anzunehmen, hieß, daß es mir nicht darum ging, körperliche Leistungen zu vollbringen, ich wollte nicht meine Kraft, Ausdauer und meine Leidensfähigkeit prüfen. Er wurde keine Erfüllung von Ehrgeiz, der viele Trekker und Bergsteiger motiviert aufzubrechen. Das Ego sollte nicht bestätigt und gestärkt werden, sondern im Gegenteil seine Grenzen erfahren und Demut lernen.
Die erste Aufgabe war, meine Angst zu überwinden, die vor Reisebeginn von meiner Phantasie Besitz ergriffen hatte. Ich fragte mich: Was wird geschehen, wenn ich fünf, sechs Tagesmärsche von jedem Arzt und Krankenhaus entfernt den Knöchel verstauche, ein Bein breche, mit Durchfall oder einer fiebrigen Erkältung steckenbleibe? Was werde ich tun, wenn meine Reisegefährten in solche Not geraten? Wie kann ich mir helfen, wenn mich die Höhenkrankheit zwingt zurückzukehren, während der Troß weiterwandert und nicht mehr zu sehen ist? Wie kann ich Schlaflosigkeit verhindern, Gliederschmerzen, einen Anfall der Reiter’schen Krankheit, die die Gelenke entzündet und auf den ich stets gefaßt sein muß, das Weitergehen schwierig oder unmöglich macht?
Der Szenarien gibt es viele, und sie enthalten nicht nur herbeiphantasierte Gefahren, sondern reale, wie viele Trekking-Geschichten beweisen. Der Touragent in Kathmandu, ein leichtfertiger Mensch, hatte schmunzelnd gesagt: Dann holen wir euch mit dem Helikopter heraus! Was er verschwiegen hatte, war, daß nach der ersten Tagesreise die Mobiltelefone tot blieben, zwei, drei Tagesreisen weiter gab es keine Netztelefone in den Gasthäusern mehr, die Kommunikation mit der Stadt hörte auf.
Angst kann bekämpft werden, indem man bewußt Vertrauen in die „unsichtbaren Mächte“ – in Gott, in das Schicksal, in unser Karma dagegensetzt. Was mußte ich tun, um ein solches Vertrauen zu stärken und „weg von mir“, „nach außen“ zu werfen? Sich von sich selbst losreißen – wie geschieht das?
Die wichtigste Methode war das unumwundene Eingeständnis der Angst mir und meinen Gefährten gegenüber. Angst gilt im abendländischen Kulturkreis als Schwäche, fortitudo, Mut, Tapferkeit, als (christliche und weltliche) Tugend, sie kommt von forte – stark. Doch Angst ist keine Schwäche, sondern eine natürliche, aus unserem kreatürlichen Leben emporsteigende Verengung des Geistes. Wir spüren, wie verletzlich unsere Kreatürlichkeit ist, und bangen um ihre Unversehrtheit. Den Angstzustand als unumgänglich hinzunehmen, nur das ist schwach. Starke Menschen sind stark, weil sie ihre Angst bekämpfen.
Vertrauen in Gott ist mir durch lange Schulung zur zweiten Natur geworden. Wie aber jetzt in dieser realen Situation Vertrauen durch positive Taten festigen? Ich machte mir morgens beim Erwachen klar, daß ich an diesem Tag verschiedenen Gefahren ausgesetzt sein würde und daß ich sie am ehesten bestehe, indem ich der Angst ins Gesicht blicke. Wie? Drei positive Elemente seien genannt: Absage an das Wettbewerbsdenken; Konzentration; sich nicht beklagen und keine Ansprüche stellen.
In unserer Dreiergruppe setzte sich das Ehepaar an die Spitze. Wir hatten abgesprochen, daß jeder sein eigenes Tempo wählt, was einem ausgeglichenen Gehen förderlich ist. Von Anfang nahm ich die dritte Position ein. Zuerst versuchte ich, Schritt zu halten, dann erkannte ich das Als-Letzter-Laufen als meine Chance, mich vom Wettbewerbsdenken zu lösen. Ich übte mich darin, der Letzte zu sein, und fühlte mich bald freier. Frei wurde ich für die Sammlung auf jeden einzelnen Schritt. Konzentration war wichtig, weil ich nicht intuitiv die Füße setzen konnte, wie das Team der Nepalesen. Ich mußte mit jedem Schritt wählen, welches der günstige Platz für den Fuß war.Das bedeutete äußerste Konzentration, die nicht mit den Stunden ermüden durfte, gerade dann nicht, wenn die körperliche Kraft nachließ oder der Weg schwieriger wurde.
Diese Konzentration auf die äußeren Vorgänge wollte ich nicht durch innere Ablenkungen verlieren, etwa indem ich gegen meine Situation rebellierte. Ich entschloß mich, anzunehmen, was kommt, auch das Ungewohnte, Unangenehme, Beängstigende: den Schweiß und den Schweißgeruch, die feuchten, muffigen Kleider, die stinkenden Toiletten, die Druckstellen an den Füßen, die schmerzenden Knie, die manchmal mit Unrat übersäten, ungemütlichen Zeltplätze, das Geschrei der beschwipsten Träger. Ich hatte mich entschlossen, diesen Trek zu unternehmen, also war ich bereit, dem Schwierigen wie dem Großartigen gleichermaßen zuzustimmen. Bei allem äußeren Aufwand, der nötig war, wollte ich meine Ansprüche auf das erträgliche Maß hinabsetzen. Wir brauchten das nahrhafte Essen, das die Küche dreimal am Tag auf den Falttisch zauberte, um bei Kräften zu bleiben. Aber tadellos saubere Kleidung war nicht notwendig, ich wollte mich nicht mit Waschen und Trocknen aufhalten. Ich ließ den Bart wachsen und schaute zwei Wochen lang nicht in den Spiegel. Ich achtete darauf, daß ich das Begleitteam nur so stark, wie tatsächlich notwendig, beanspruchte.
Mit dieser Einstellung bin ich hinauf- und hinuntergestiegen und habe zwei Wochen erlebt, die sich in mein Bewußtsein eingeprägt haben, die ich nicht missen will. In der Nacht sah ich mich, allein im Zelt, im Halbschlaf die Felsen hinabstürzen. Jede Nacht fiel ich vom Berg. Doch als ich morgens zu wandern begann, war ich frei von Angst. Erstaunlich, daß ich in die Tiefe hinabschauen konnte, wo der Fluß schäumte, daß ich vor dem schier endlosen Rauf und Runter auf schmalem, felsigem Pfad nicht erschauderte. Offenbar war ich vorbereitet.

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Madan, der eine Bergführer, ist ein fünfundzwanzigjähriger Student aus armen bäuerlichen Verhältnissen. Mit fünfzehn Jahren wanderte er zwei Tage lang zum Flughafen Lukla, um sich dort als Träger für Bergtouristen anheuern zu lassen. Die Familie brauchte das Geld, die älteren Brüder hatten Schulden. Mit fünfzehn, noch nicht ausgewachsen, trug der Junge schwere Lasten auf die Berge. Jahrelang war das sein Los, aber Madan wollte lernen, wollte mehr erreichen. Als er mir eines Abends von diesem Kampf erzählte, begann er zu weinen, so stark war der Erinnerungsschmerz. Vor zwei Jahren wurde er zum Bergführer befördert und soeben hat er, spät für sein Alter, die Prüfungen bestanden, die ihn zum Universitätsstudium befähigen.
Madan sang und pfiff, während er einen Schritt hinter mir herging. Er blieb stehen, wenn ich innehielt, um zu verschnaufen; wenn ich die Berge anstaunte und die Arme ausbreitend „Ahh“ sagte, war er neben mir und freute sich über sein „beautiful Nepal“. Immer aufmerksam, aufnahmebereit, kein einziges Mal ungeduldig oder spöttisch, fordernd oder herablassend ob meiner Schwächen, war er ein zuverlässiger Begleiter, das Licht, das mir den Frieden gab, weiterzuwandern, und die Ursache, diese Wanderung mit Freude abzuschließen. Wir wuchsen zu einer Gemeinschaft zusammen, die in solchen besonderen Situationen nicht unüblich ist, und danach meist erlischt. Aber als ich nach den Worten suchte, um unsere Beziehung zu erfassen, fiel mir nur dieser eine Satz ein: Ich habe meinen Schutzengel gesehen. War er nicht das großartige Erlebnis dieses Treks, das ebenso großartig war wie die Kraft und die Wucht der Berge?

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